Gräfenberg
(Oberfranken)
Gräfenberg Lage und Entwicklung
Südliches
Eingangstor zur Fränkischen Schweiz (Zwischen Nürnberg und Pegnitz) wird
Gräfenberg immer wieder zu Recht genannt: Die Stadt mit ihren Ortsteilen zieht
sich den Hang des Mittelgebirgsrandes hinauf. Auf 390 Meter Höhe liegt der
Bahnhof Gräfenberg, auf etwa 430 Meter der Marktplatz inmitten der noch
teilweise von Mauern umgebenen Altstadt. Die Neubaugebiete dehnen sich auf den
Hängen und der Hochfläche in knapp 500 Meter Höhe aus.
Diese
mächtige Geländestufe musste auch die von Nürnberg nach Sachsen führende
ehemalige Haupthandelsstraße überwinden. Um die wichtige Verkehrsader zu
schützen und zu kontrollieren, wurde westlich der heutigen Altstadt über dem
Bacheinschnitt der Kalkach eine hochmittelalterliche Burganlage errichtet. Eine
weitere befestigte Anlage – heute Sitz der Verwaltungsgemeinschaft – unmittelbar
an der Stadtpfarrkirche kann als Keimzelle der Bürgersiedlung gelten, die eine
planmäßige Erweiterung nach Norden wohl im 14. Jahrhundert mit dem rechteckigen
Marktplatz erfuhr und 1371 von Kaiser Karl IV. Stadtrechte erhielt. Drei Tore
und große Teile der südlichen und westlichen Stadtmauer haben sich erhalten. Das
Westtor fiel 1831 als »Verkehrshindernis«, Mauerpartien mit etwa zehn Türmen
wurden ebenfalls im 19. Jahrhundert entweder in Erweiterungsbauten von
Privathäusern integriert oder abgerissen und als begehrtes Baumaterial
weiterverwendet.
Ortsgeschichte Gräfenberg
Die
erste Erwähnung des Ortsnamens »Grevenberge« findet man im Jahr 1172 in einer
Urkunde des Abtes »Ekehard« vom Kloster Weißenohe, bei der als Zeuge ein »Winto
de Crefenb`c« genannt wird.
Im Jahr 1333 erhielt Gräfenberg durch Kaiser Ludwig den Bayern das Marktrecht.
Am 23. März 1371 wurde Gräfenberg durch einen Lehensbrief von Kaiser Karl IV.
zur Stadt erhoben.
Vom frühen 16. Jahrhundert an kam Gräfenberg durch Kauf Zug um Zug in den Besitz
der Reichsstadt Nürnberg.
Am 4.
Juni 1567 wurde die Stadt von der größten Brandkatastrophe ihrer Geschichte
heimgesucht. Dem Feuer fielen insgesamt 58 Häuser zum Opfer.
Auch vom Dreißigjährigen Krieg wurde Gräfenberg nicht verschont. 1632 war das
Jahr der schlimmsten Plünderungen und Zerstörungen.
Am 15. September 1806 wurden die Freie Reichsstadt Nürnberg und die Stadt
Gräfenberg durch Napoleon in das Königreich Bayern eingegliedert.